Elektronische Patientenakte ab wann: Kompletter Leitfaden

Über 80 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer wünschen sich zentralen Zugriff auf ihre Gesundheitsdaten. Doch viele Praxen und Patienten stehen vor der Frage, wie das eigentlich sicher und transparent funktioniert. Die elektronische Patientenakte eröffnet neue Möglichkeiten für mehr Kontrolle, Schutz und schnellen Informationsaustausch im medizinischen Alltag. Hier erfahren Sie, wie moderne Technologien den Umgang mit sensiblen Gesundheitsdaten verändern und was das für Patienten und Praxen konkret bedeutet.

Was ist die elektronische Patientenakte?

Die elektronische Patientenakte (ePA) ist ein moderner digitaler Gesundheitsdatenspeicher, der die medizinische Versorgung revolutioniert. Unser umfassender Leitfaden zur elektronischen Patientenakte im Krankenhaus zeigt, wie dieser digitale Speicher funktioniert.

Laut offiziellen Gesundheitsquellen fungiert die ePA als zentrales digitales Archiv für wichtige medizinische Informationen. Sie speichert zentral und sicher:

  • Umfassende Anamnesen
  • Detaillierte Befundberichte
  • Komplette Arztbriefe
  • Aktuelle Medikationslisten
  • Impfdokumentation

Der entscheidende Unterschied zur traditionellen Karteiakte: Bei der elektronischen Patientenakte bestimmen Patientinnen und Patienten selbst, welche Daten gespeichert und von wem eingesehen werden dürfen. Das bedeutet maximale Kontrolle und Transparenz über die eigenen Gesundheitsdaten.

Vergleich zwischen Karteiakte und elektronischer Patientenakte als Infografik.

Hier ein Vergleich der elektronischen Patientenakte (ePA) mit der traditionellen Karteiakte:

Merkmal Elektronische Patientenakte (ePA) Traditionelle Karteiakte
Zugriffskontrolle Patient gesteuert
Individuelle Freigaben
Medizinisches Personal entscheidet
Datenzugriff Sofort, digital
Sektorübergreifend
Lokal begrenzt
Meist nur Papierform
Datensicherheit Verschlüsselt
Authentifizierung erforderlich
Physische Sicherung
Keine Verschlüsselung
Transparenz Übersicht aller Zugriffe
Protokollierung
Keine Protokollierung
Intransparent
Informationsumfang Vollständige Anamnesen
Arztbriefe
Impfnachweise
Oft unvollständig
Verlust möglich
Fehleranfälligkeit Minimiert
Automatisierte Prozesse
Hoch
Manuelle Übertragungen

Für medizinisches Personal bietet die ePA entscheidende Vorteile: Sie ermöglicht einen schnellen, sektorübergreifenden Überblick über Behandlungshistorien, reduziert Kommunikationsfehler und unterstützt eine effizientere Gesundheitsversorgung. Die digitale Patientenakte ist mehr als nur ein Datenspeicher – sie ist ein modernes Werkzeug zur Verbesserung der medizinischen Kommunikation und Behandlungsqualität.

Gesetzliche Grundlagen und Starttermine Schweiz

Das Bundesgesetz über das elektronische Patientendossier (EPDG) bildet die zentrale rechtliche Grundlage für die digitale Gesundheitsdokumentation in der Schweiz. Mehr zu den rechtlichen Rahmenbedingungen für Praxen und Therapien finden Sie in unserem detaillierten Leitfaden.

Laut offiziellen Gesetzestexten wurden klare Einführungstermine für verschiedene medizinische Einrichtungen festgelegt:

  • April 2020: Spitäler, Rehakliniken und psychiatrische Kliniken mussten das elektronische Patientendossier (EPD) implementieren
  • April 2022: Erweiterung der Einführungspflicht auf Pflegeheime und Geburtshäuser

Das elektronische Patientendossier ist Teil des umfassenden E-Health-Konzepts der Schweiz. Es ermöglicht eine überregionale, sektorenübergreifende digitale Speicherung von Gesundheitsdaten, wobei der Patient stets die vollständige Kontrolle über seine Informationen behält.

Der Zugriff auf das EPD erfolgt ausschließlich über sichere Authentifizierungsmethoden wie die elektronische Gesundheitskarte oder den Heilberufsausweis. Diese strikte Zugriffsregelung gewährleistet maximale Datensicherheit und Patientensouveränität im digitalen Gesundheitssystem.

Datensicherheit elektronische Patientenakte

Funktionen und Nutzen für medizinische Praxen Die elektronische Patientenakte (ePA) bietet medizinischen Praxen zahlreiche digitale Vorteile. Entdecken Sie die 7 wichtigsten Vorteile von Praxissoftware in unserem umfassenden Leitfaden.

Für Praxen bedeutet die elektronische Patientenakte eine deutliche Effizienzsteigerung durch folgende Kernfunktionen:

  • Schneller Informationszugriff: Komplette Patientenhistorie in Sekunden verfügbar
  • Verbesserte Kommunikation: Nahtloser Datenaustausch zwischen Behandelnden
  • Reduzierte Verwaltungsarbeit: Automatisierte Dokumentationsprozesse
  • Fehlerminimierung: Weniger Risiken durch manuelle Übertragungsfehler
  • Zeitersparnis: Direkter Zugriff auf relevante Patienteninformationen

Die digitale Patientenakte ermöglicht medizinischen Einrichtungen eine sektorübergreifende Dokumentation. Ärztinnen und Ärzte können präzise Behandlungsentscheidungen treffen, da alle relevanten Gesundheitsinformationen zentral und strukturiert vorliegen.

Zusätzlich unterstützt die elektronische Patientenakte Praxen bei der Einhaltung strenger Datenschutzbestimmungen. Durch integrierte Zugriffskontrollen und Verschlüsselungstechnologien wird sichergestellt, dass sensible Patientendaten maximal geschützt sind und nur von berechtigten Personen eingesehen werden können.

Voraussetzungen für Praxen und PatientenDie Einführung der elektronischen Patientenakte erfordert spezifische technische und rechtliche Voraussetzungen für medizinische Einrichtungen und Patientinnen. Mehr zu den Patientenrechten in der Schweiz finden Sie in unserem umfassenden Leitfaden.Für medizinische Praxen bedeutet dies konkret:- Technische Infrastruktur: Kompatible Praxissoftware mit EPD-Schnittstellen- Datenschutzkonformität: Sichere Authentifizierungssysteme implementieren- Mitarbeiter-Schulungen: Geschultes Personal für digitale Dokumentation- Heilberufsausweis: Gültige elektronische Authentifizierung für Behandelnde- Datensicherheitskonzept: Umfassende Konzepte zum PatientendatenschutzPatientinnen und Patienten benötigen für die Nutzung der elektronischen Patientenakte ebenfalls spezifische Voraussetzungen. Dazu gehören eine gültige elektronische Gesundheitskarte, eine persönliche digitale Identität und die Bereitschaft, die Zugriffsrechte aktiv zu verwalten.Die Einwilligung zur Datenfreigabe bleibt stets bei den Patientinnen und Patienten. Sie entscheiden selbstständig, welche Gesundheitsdaten in der elektronischen Patientenakte gespeichert und von welchen Behandelnden eingesehen werden dürfen. Diese Souveränität bildet das Kernprinzip des elektronischen Patientendossiers.

Datenschutz, Risiken und ZugriffsrechteDie elektronische Patientenakte stellt höchste Anforderungen an Datenschutz und Informationssicherheit. Erfahren Sie mehr über Datensicherheit im Gesundheitswesen in unserem detaillierten Leitfaden.Zentrale Zugriffsrechte werden durch mehrschichtige Sicherheitsmechanismen gewährleistet:- Rollenbasierte Zugriffskontrollen: Nur autorisiertes medizinisches Personal erhält Zugang- Zweifaktor-Authentifizierung: Zusätzliche Identitätsüberprüfung bei jedem Datenzugriff- Verschlüsselte Kommunikationskanäle: Höchste Sicherheitsstandards für Datenübertragung- Protokollierung: Lückenlose Dokumentation aller Datenzugriffe- Zeitlich begrenzte Berechtigungen: Automatische ZugriffseinschränkungenPotenzielle Risiken werden durch umfassende technische und organisatorische Maßnahmen minimiert. Praxen müssen ein detailliertes Datenschutzkonzept implementieren, das regelmäßige Sicherheitsaudits, Mitarbeiterschulungen und kontinuierliche Risikoanalysen umfasst.Die Patientinnen und Patienten behalten jederzeit die volle Kontrolle. Sie können einzelne Dokumente oder Dokumentengruppen gezielt sperren, Zugriffsrechte individuell festlegen und nachverfolgen, welche Personen wann auf welche Daten zugegriffen haben. Diese Transparenz bildet das Fundament des Vertrauens in die elektronische Patientenakte.

Jetzt digitale Praxisprozesse beschleunigen – mit MediCloud Med

Sie stehen vor der Herausforderung, die elektronische Patientenakte effizient und gesetzeskonform in Ihre Praxisabläufe zu integrieren. Die Unsicherheit, welche technischen Voraussetzungen nötig sind, wie Sie Datenschutz sicherstellen und wie ein reibungsloser Start gelingt, bewegt viele Praxisteams. Gerade die neuen gesetzlichen Vorgaben und die komplexen Anforderungen an Zugriffsrechte sowie Datensicherheit stellen ein echtes Hindernis dar.

Machen Sie es sich einfach und setzen Sie auf eine bewährte Lösung aus der Schweiz. MediCloud Med erleichtert Ihnen die Einführung der elektronischen Patientenakte und bietet eine flexible, cloudbasierte Praxissoftware für jede Fachrichtung. Profitieren Sie von modularem Aufbau, digitaler Behandlungsdokumentation und integrierter Abrechnung. Warten Sie nicht, bis Fristen verstreichen – bleiben Sie jetzt handlungsfähig! Entdecken Sie alle Vorteile und starten Sie mit MediCloud Med in die digitale Praxiszukunft. Holen Sie sich noch heute die Unterstützung, die Ihr Team verdient.

Häufig Gestellte Fragen

Ab wann ist die elektronische Patientenakte verfügbar?

Die elektronische Patientenakte wurde im April 2020 für Spitäler, Rehakliniken und psychiatrische Kliniken eingeführt. Ab April 2022 müssen auch Pflegeheime und Geburtshäuser das elektronische Patientendossier implementieren.

Welche Vorteile bietet die elektronische Patientenakte für Patienten?

Die elektronische Patientenakte ermöglicht Patienten maximale Kontrolle über ihre Gesundheitsdaten. Sie können selbst bestimmen, welche Informationen gespeichert und von wem sie eingesehen werden dürfen, was zu mehr Transparenz und Sicherheit führt.

Wie wird die Datensicherheit in der elektronischen Patientenakte gewährleistet?

Die Datensicherheit wird durch mehrschichtige Sicherheitsmechanismen sichergestellt, wie z. B. rollenbasierte Zugriffskontrollen, Zweifaktor-Authentifizierung und verschlüsselte Kommunikationskanäle, um den unbefugten Zugriff auf sensible Gesundheitsdaten zu verhindern.

Welche Voraussetzungen müssen Praxen für die Einführung der elektronischen Patientenakte erfüllen?

Praxen müssen eine kompatible technische Infrastruktur, Datenschutzkonformität, Mitarbeiter-Schulungen und einen gültigen Heilberufsausweis bereitstellen, um die elektronische Patientenakte erfolgreich nutzen zu können.

Empfehlung