Elektronisches Patientendossier (EPD) in der Schweiz: Alles Wichtige im Überblick

Immer mehr medizinische Einrichtungen in der Schweiz digitalisieren ihre Abläufe – und das Elektronische Patientendossier (EPD) spielt dabei eine zentrale Rolle. Es ermöglicht Patientinnen und Patienten, Gesundheitsdokumente sicher an einem Ort zu speichern und medizinischen Fachpersonen kontrolliert zugänglich zu machen. Doch wie funktioniert das EPD, welche Vorteile bietet es und wie lässt es sich in den Praxisalltag integrieren? Dieser Überblick fasst die wichtigsten Punkte für Schweizer Praxen zusammen.

Was ist das Elektronische Patientendossier (EPD)?

Das EPD ist ein extern geführtes, gesetzlich geregeltes Gesundheitsdossier, das Patientinnen und Patienten freiwillig eröffnen können. Es enthält medizinische Dokumente wie Befunde, Arztberichte, Laborresultate oder Medikationslisten.

Wesentliche Merkmale:

  • freiwillige Nutzung

  • Hoheit über alle gespeicherten Daten liegt bei den Patient:innen

  • Struktur und Betrieb sind im Bundesgesetz über das elektronische Patientendossier (EPDG) festgelegt

  • Zugang erfolgt über zertifizierte EPD-Gemeinschaften und -Stammgemeinschaften

  • medizinische Leistungserbringer erhalten Zugriff nur mit expliziter Einwilligung

Das EPD ersetzt nicht die interne Praxissoftware, sondern ergänzt diese – es ist primär ein Patienten-Dossier, nicht ein Praxisverwaltungssystem.

Wie funktioniert das EPD in der Schweiz?

Das EPD folgt klaren gesetzlichen Vorgaben, insbesondere dem EPDG und dem revidierten Datenschutzgesetz (DSG). Die Daten liegen nicht in der Praxis, sondern bei zertifizierten Hosting-Betreibern.

Zentrale Funktionsbereiche:

  • Upload von Dokumenten (durch Patient:innen oder Leistungserbringer)

  • Zugriffsteuerung über Berechtigungsprofile

  • Sichere Authentisierung (z. B. mittels ZertES-konformen Login-Verfahren)

  • Versionsmanagement und transparente Zugriffshistorie

  • Vorgaben für Interoperabilität nach IHE-Standards

Damit ist sichergestellt, dass medizinische Daten nur autorisierten Personen und Organisationen zur Verfügung stehen.

Vorteile des EPD für Schweizer Praxen

Auch wenn das EPD vor allem ein Patiententool ist, profitieren Praxen im Alltag erheblich:

  • schnellerer Informationsaustausch zwischen Behandlern

  • weniger Doppeluntersuchungen

  • einfache Übermittlung von Berichten und Resultaten

  • einheitlicher Zugriff auf medizinische Dokumente

  • bessere Koordination in chronischen oder komplexen Behandlungsfällen

  • sichere, standardisierte Ablageformaten nach IHE-Protokollen

Besonders wertvoll: Die vollständige Transparenz darüber, wer wann auf welche Dokumente zugegriffen hat.


Rechtliche Grundlagen (EPDG, DSG, FMH-Empfehlungen)

Für Schweizer Praxen gelten klare gesetzliche Rahmenbedingungen:

EPDG – Elektronisches Patientendossier Gesetz

  • reguliert Struktur, Betrieb und Zugriff

  • definiert Rechte und Pflichten aller Beteiligten

  • legt die Zertifizierung von EPD-Gemeinschaften fest

Schweizer Datenschutzgesetz (DSG)

  • strengere Anforderungen seit der Revision (September 2023)

  • klare Vorgaben zu Datensicherheit, Einwilligung und Zweckbindung

FMH-Empfehlungen

  • Leitlinien zu Dokumentationspflichten

  • Empfehlungen zu technischen Standards und Integrationen

Damit unterscheidet sich das EPD fundamental von deutschen Lösungen wie AOK- oder TK-Akte – in der Schweiz ist das System neutral, gesetzlich geregelt und nicht an Krankenversicherer gekoppelt.


Integration in den Praxisalltag

Obwohl das EPD ausserhalb der Praxis geführt wird, lässt es sich effizient in digitale Workflows integrieren – insbesondere über moderne Praxissoftware wie MediCloud Med.

Typische Anwendungsszenarien:

  • Upload von Berichten oder Befunden direkt aus der Praxissoftware

  • strukturierter Austausch zwischen Haus- und Fachärzten

  • Unterstützung bei Spitalein- und -austritten

  • Einsicht in patientenbereitgestellte Medikationslisten

  • sichere Kommunikation ohne Medienbrüche

Die Integration erleichtert den administrativen Alltag und verbessert die Versorgungskontinuität.


Häufige Fallstricke und wie Praxen sie vermeiden

  • fehlende Abstimmung zwischen interner Akte und EPD

  • Patient:innen wissen oft nicht, wie sie Berechtigungen korrekt setzen

  • doppelte Dokumentation (interne Praxisakte vs. EPD)

  • unklare Zuständigkeiten bei Updates und Berichten

  • mangelnde Schulung des Personals

Mit klaren internen Prozessen, definierter Verantwortlichkeit und einer Software-gestützten Integration lassen sich diese Probleme vermeiden.


EPD vs. interne elektronische Patientenakte (EPA) in Schweizer Praxen

Viele verwechseln das EPD mit der elektronischen Patientenakte (EPA) der Praxissoftware.

EPD:

  • extern geführt

  • gesetzlich geregelt

  • Patient besitzt volle Datenhoheit

Interne EPA (z. B. in MediCloud Med):

  • Teil der Praxissoftware

  • enthält vollständige Behandlungsdokumentation

  • ist Grundlage für Abrechnung, Triage, Verlauf, Befunde und mehr

Beide Systeme ergänzen sich – ersetzen sich aber nicht.


Digitale Patientenakten effizient verwalten mit MediCloud Med

MediCloud Med bietet eine vollständig cloudbasierte Patientenakte und unterstützt Praxen bei der sicheren, datenschutzkonformen Verwaltung aller medizinischen Informationen.

Vorteile:

  • CH-konforme Datenschutzstandards (DSG)

  • strukturierte Patientenakte für alle Behandlungsdaten

  • nahtlose Integration externer Dokumente wie EPD-Berichte

  • automatisierte Abläufe (Abrechnung, Triage, Berichte, Ressourcenlisten)

  • optimiert für Ärzt:innen, Therapeut:innen und Notfallpraxen in der Schweiz

Damit ergänzt MediCloud Med das Schweizer EPD optimal und ermöglicht eine moderne, effiziente Praxisführung.


Häufig gestellte Fragen

Was ist das EPD?
Ein gesetzlich geregeltes, freiwilliges digitales Dossier für Patient:innen zur Speicherung medizinischer Dokumente.

Wer hat Zugriff?
Nur Personen oder Organisationen, denen der Patient explizit Rechte erteilt.

Ist das EPD Pflicht?
Nein. Die Teilnahme ist freiwillig und kann jederzeit beendet werden.

Ersetzt das EPD die Praxissoftware?
Nein – es ergänzt sie. Die vollständige Behandlungsakte bleibt in der Praxissoftware.

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